Zwei echte Haarebrööker

Johann Kivitz und Martin Nisters gründeten die Hagenbroicher Feuerwehr 1906. Zum 30-jährigen Jubiläum schenkte die Feuerwehr ihnen 1936 diese beiden Bilder. Sie zieren jetzt den Treppenflur im Hagenbroicher Feuerwehr-Gerätehaus. Die beiden trafen sich jeden Sonntag zum Frühschoppen in der Gaststätte Menden in Hagenbroich. Es gab viel zu besprechen. Die beiden hatten führende Posten bei der Feuerwehr und dem Theaterverein, bei den Ziegenzüchtern und den Imkern, in der Tuppschen Kapelle und bei der Handwerker-Innung.

Selbstverständlich waren beide auch Mitglied in der Maria-Lichtmess-Bruderschaft. Auf diesem Foto sieht man Johann Kivitz und Martin Nisters im September 1958 als Jubilare beim ersten Schützenfest nach dem Krieg. -HA-

Schützen, Junggesellen und Alte Herren

Das Schützenfest 2014 wird, soweit man es den Überlieferungen entnehmen kann, das 77. der Bruderschaft in ihrer mehr als 350jährigen Geschichte sein. Sie hat sich immer um die unterschiedlichen Altersgruppen bemüht. Für die Senioren wird seit langer Zeit alljährlich ein Seniorennachmittag organisiert. Bei den Schützenumzügen fahren die „Alten Herren“ in einem geschmückten Pferdewagen mit. Eine große Zahl junger Männer gehört auch heute der Bruderschaft an. Sie entwickeln eigene Vorstellungen zur Gestaltung des Bruderschaftslebens und der Feste. Es gilt deshalb, einen gemeinsamen Weg zu finden. Das Zusammenwirken der Generationen war aber nicht immer einfach und friedlich. Im Jahr 1863 hatte die Bruderschaft eine neue Fahne bekommen. Bei der Weihe wollten die Junggesellen mit der Fahne dem Umzug voranziehen. Darüber gab es heftigen Streit. Der führte so weit, dass die beiden Lager sich in der Folge voneinander trennten. Schließlich wurde den Junggesellen 1864 durch das königliche Friedensgericht in Dülken das Königssilber zugesprochen. 1891 gründeten sie die „Junggesellen-Schützen-Bruderschaft Hagenbroich“, die 1894 eine eigene Fahne erhielt.

Doch nichts ist beständig. Durch Kriegsgeschehen dezimierte sich ihre Zahl. Schließlich übergaben die beiden letzten Mitglieder am 17. März 1950 die Fahne an die Maria-Lichtmeß-Bruderschaft. Sie wird hoch in Ehren gehalten. Weil sie Schaden genommen hatte, wurde sie restauriert und seither bei allen Umzügen mitgeführt. -HA-

Der Pfarr- Rektor mit der Kamera

Von 19323 bis 1943 war Wilhelm Giesenfeld der erste Pfarr-Rektor der Franziskus-Gemeinde und Präses der Bruderschaft. Er fotografierte gerne. Das war damals noch ein seltenes Hobby. Zumal er eine teure Leika-Kamera besass, mit der er Farbdias gemacht hat. 133 davon sind uns erhalten geblieben. Weil sie allmählich fleckig werden, hat Bruderschaftsmitglied Addi Klanten von diesen Dias Bilddateien angefertigt. Sie sollen demnächst einmal allen Interessierten vorgeführt werden. Eines der Bilder zeigt die alte Kirche der Franziskusgemeinde von 1929 bis 1953. Sie stand dort, wo vor dem Kindergaren an der Oedter Straße heute ein öffentlicher Spielplatz ist. -HA-